John Arthur Lustig wurde am 25. Januar 1953 in Seattle geboren, wo er auch die meiste Zeit seines Lebens verbrachte. Johns Vater hatte einige Lebensmittelgeschäfte, in manchen davon arbeitete auch John. Das erste Mal bereits im Alter von 10 Jahren.

1973, als Lustig die Universität von Washington (Staat) besuchte, heiratete er seine Jugendliebe Karen Marie Lavik. Während des Studiums arbeitete John stundenweise in verschiedenen Jobs – Lebensmittelverkäufer, Aufseher in einem Vergnügungspark und als Angestellter in einem Kaufhaus.

1977 schloss John Lustig das Studium mit einem Bachelor-Grad in den Fächern Journalismus und Englische Literatur ab. In den Jahren 1977 bis 1987 arbeitete John für verschiedene Zeitungen als Reporter und Kolumnist. Er schrieb in dieser Zeit über alles, von Massenmorden bis zur Lokalpolitik, und interviewte Prominente.

1982 starb seine erste Frau während der Geburt von Sohn Logan. Der Säugling überlebte ebenfalls nicht die Geburt.

1984 heiratete John Lustig seine Frau Shelagh, eine Krankenschwester. John und Shelagh hatten gemeinsam zwei Töchter, Caitlin und Laura. Unglücklicherweise starb Laura am 17. Januar 2004 an einem Virus, der eine Gehirnentzündung auslöste. Sie wurde zehn Jahre alt.

Kurz vor Abschluss seines Studiums verkaufte Lustig seine erste Comicstory. Zuerst schickte John einige Donald- und Dagobert-Plots an Gold Key, den damaligen amerikanischen Disney-Lizenznehmer. Gold Key hatte jedoch bereits genug Autoren für die Disney-Duck-Storys. Del Connell, der Redakteur von Gold Key, schlug John vor, sich an anderen Comics zu versuchen. Und so verkaufte der angehende Schriftsteller aus dem Nordwesten der USA seine erste fünfseitige Daffy-Duck-Story.

Kurz darauf beendete John sein Studium und arbeitete als Reporter. Die lange Arbeitszeit bei der Zeitung ließ Lustig jedoch keine weitere Zeit für freiberufliche Schreibarbeiten. So vergingen ungefähr 10 Jahre, bis John wieder zu den Comics zurückfand.

1986 besuchte Lustig die Comic Book Convention (heute „Comic-Con International“) in San Diego und lernte dort die Mitarbeiter des kleinen amerikanischen Verlages Blackthorne kennen. Ein Blackthorne-Comic war Van Horns Nervous Rex. John Lustig war bereits ein Fan der Serie und war freudig überrascht, als der Redakteur von Blackthorne erwähnte, dass Bill Storyideen für Nervous Rex suchte. So kam es, dass John mehrere Plots für Nervous Rex schrieb. Van Horn fand einige dieser Storyideen gut und beschloss, sie für das Heft Nervous Rex Nr. 10 zu benutzen. Leider war dies das letzte Heft mit dem kleinen Saurier.

Seattle und North Vancouver, der Wohnort der Van Horns, sind nur drei Autostunden voneinander entfernt. Eines Tages besuchte John während einer Urlaubsreise Bill in Vancouver und sie wurden gute Freunde. Ihre Ehefrauen ebenfalls, schon allein, da sie beide Krankenschwestern sind.

Ungefähr ein Jahr später arbeitete Van Horn an seinen ersten Disneystorys. Bill ermutigte John, ihm einige Disney-Scripts zu schreiben. So entwarf Lustig am Anfang kurze Gagstorys mit einer und zwei Seiten und schickte sie an Van Horn. William Van Horn machte nur kleine Änderungen, fertigte Zeichnungen dazu an und schickte sie an Gladstone, den damaligen Disney-Lizenznehmer. Und so war John plötzlich ein Disney-Autor, ohne jemals mit einem Redakteur gesprochen zu haben. In den nächsten Monaten erhielt Bill von seinem guten Freund einige Ducktales-Storys mit 10 und mehr Seiten sowie ein längeres Donald-Script für „The Amazon Queen“ (AR154).

Als 1990 die Disney-Lizenz für Gladstone nicht erneuert wurde und Disney seine eigenen Comics produzierte, lieferte Lustig weitere Storys direkt an Disney. Lustig und Van Horn arbeiteten weiterhin zusammen. Sie besprachen dabei oft ihre Storys. In der langjährigen Zusammenarbeit lernte John von Bill, lange Szenen zu vermeiden, in denen die Figuren nur herumstehen und reden. So kam es nicht von ungefähr, dass John Lustig, ebenso wie Van Horn, ein Angebot von Byron Erickson erhielt, direkt für Egmont zu arbeiten. Im Laufe der Jahre hat Lustig schon über 30 weitere Storys für andere Zeichner geschrieben, unter anderen auch vier Micky-Geschichten für Bills Sohn Noel.

1987 erwarb John für 400 Dollar die Veröffentlichungsrechte an alten Liebescomics. Spottbillig, wenn man bedenkt, dass die 40 Hefte mehr als 900 Seiten an Zeichnungen enthielten. Lustig gab seinem neuen Projekt den Namen „Last Kiss“ und peppte die schmalzigen Geschichten mit neuen lustigen Dialogen auf. John änderte nicht nur die Dialoge, sondern manchmal auch die Reihenfolge der Panels und bearbeitete die Bilder am Computer. Außer in Comicheften erscheinen die Zeichnungen von Last Kiss auch auf Postkarten und Kühlschrankmagneten. 2007 druckte die Seattle Times „Last Kiss“ als wöchentlichen Zeitungsstrip ab.

Im Internet kann man unter www.lastkisscomics.com mehr über diese Serie erfahren. Seit Dezember 2009 erscheint auch eine deutsche Fassung.

In den letzten Jahren stellte Last Kiss den Schwerpunkt von Johns Arbeit dar, aber er verfasst immer noch gelegentlich Disneystorys für Egmont. Ende 2006 schrieb Lustig für William Van Horn die neue Story „A Double Dose Of Triple Trouble“ (D2006-302). Dies ist die erste Zusammenarbeit der beiden Freunde seit rund zehn Jahren.